In Deutschland herrscht beim Thema Sterbehilfe nach wie vor große Unkenntnis. Eine aktuelle Umfrage von Forsa, die im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben durchgeführt wurde, zeigt:
Viele Bürgerinnen und Bürger sind nicht ausreichend über die rechtlichen Rahmenbedingungen informiert. Nur 15 % der Befragten wissen, dass Suizidhilfe unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt ist. Der entscheidende Punkt hierbei ist, dass der Entschluss zu sterben freiverantwortlich getroffen werden muss. In solchen Fällen darf ein Arzt ein tödlich wirkendes Medikament zur Verfügung stellen. Dies muss die betroffene Person selbst einnehmen oder sich durch Öffnen einer Infusion zuführen. Das darf niemand anderes für sie tun.

Große Zustimmung für das
Recht auf selbstbestimmtes Sterben
Nachdem die Befragten informiert wurden, dass Suizidhilfe legal ist, finden es 84 % sehr gut oder gut, dass Suizidhilfe in Deutschland erlaubt ist. Dies zeigt, dass ein großes Bedürfnis nach Selbstbestimmung am Lebensende besteht. In Pflegeheimen stößt man jedoch mit seinem Wunsch nach Suizidassistenz auf Widerstand. 79 % der Befragten sind der Meinung, dass Bewohner:innen in Pflegeheimen die Möglichkeit haben sollten, Suizidhilfe in ihrem eigenen Zimmer in Anspruch zu nehmen, ohne das Heim verlassen zu müssen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der aus der Umfrage hervorgeht, ist die Frage der Kostenübernahme. 52 % der Befragten sind dafür, dass die Krankenkassen die Kosten für eine Suizidhilfe übernehmen sollten. Dies würde dazu beitragen, dass Menschen in einer ohnehin schon schwierigen Lebenssituation nicht zusätzlich finanziell belastet werden.
Dringender Bedarf nach Aufklärung und Information
Ein besonders wichtiges Ergebnis der Umfrage ist, dass 93 % der Befragten es für sehr wichtig oder wichtig halten, dass in Deutschland leicht zugängliche und seriöse Informationen zum Thema Sterbehilfe bereitgestellt werden. Dies könnte durch staatliche Stellen, gesundheitliche Einrichtungen oder Organisationen geschehen. Die Notwendigkeit für Aufklärung und Information ist offensichtlich, um Missverständnisse auszuräumen und den Menschen die Möglichkeit zu geben, informierte Entscheidungen zu treffen. Ohne Kenntnis ihrer Rechte haben Menschen keine Chance, diese auch in Anspruch zu nehmen. Dazu gehört auch, dass sie wissen, wo sie Hilfe finden können.